Titel: Skizze einer logizistischen Hermeneutik Proseminar: Hermeneutikkonzepte Note: 1
In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, zu beschreiben, wie ein wissenschaftlicher Text, der den strengen Gesetzen der Logik unterworfen ist, von einem Text handeln kann, der sich als Kunstwerk versteht und dessen Sprache – möchte man dem Goethewort von der Inkommensurabilität seiner Texte folgen – sich schon allein aus diesem Grund nicht mit dem logischen Lineale vermessen lassen dürfte. Der Ansatz geht aus von den philosophischen Grundlagen wie Wittgenstein sie im Tractatus logico- philosophicus entwickelt hat. Mit seiner Forderung nach Klarheit wird der wissenschaftliche Anspruch auf logische Stringenz begründet und ein Instrument zu deren Überprüfung kurz vorgestellt: Die Montague- Grammatik. Bei der Ausweitung der Forderung auf den interpretierenden literaturwissenschaftlichen Text stellen sich die zentralen Fragen:
1. Wie kann der in wissenschaftliche Sprache übersetzte Text aussehen? 2. Welche Verluste an Bedeutung müssen dabei in Kauf genommen werden? 3. Wie kann die Übersetzung von statten gehen.
---------------- Wenn du einen Riesen siehst, prüfe den Stand der Sonne und gib Acht, dass es nicht der Schatten eines Zwerges ist. - Friedrich Nietzsche